Kicker schöpfen wieder Hoffnung
Der SC Opel präsentiert beim Tag der offenen Tür seine Pläne für ein neues Vereinsheim

Rüsselsheim. Weil die Stadt Rüsselsheim den 540 Mitglieder starken SC Opel vermutlich vom Sportplatz bei der Walter-Köbel-Halle an das Stadion verlegen will, lohnt sich die teure Sanierung des derzeitigen Vereinsheims nach einem Brand im Dezember vorigen Jahres nicht.

Nachdem die Geschäftsstelle im Souterrain völlig ausgebrannt war, wobei sämtliche Unterlagen der 100-jährigen Vereinsgeschichte vernichtet worden waren, wurde nun lediglich die Gaststätte im Erdgeschoss saniert, damit sich der Verein wenigstens ein paar Einnahmen durch den Gaststättenbetrieb sichern kann.

Die neue Geschäftsstelle wird im Mai in Container auf dem Gelände des SC Opel verlegt, wenn das derzeit laufende Baugenehmigungsverfahren bis dahin abgeschlossen sein sollte. Die Container müssen Vereinsmitglieder bei einem städtischen Kindergarten selbst ab- und auf dem eigenen Areal wieder aufbauen, wobei sie vom Ausbildungsverbund Metall unterstützt werden.

Die meiste Arbeit werden laut Nachtigall das Ziehen von Leitungen, Strippen und Versorgungsleitungen sowie die Installation sämtlicher technischer Geräte wie Telefon, Fax und Computer sein. Weil die Idee, den SC Opel an das Stadion zu verlagern, bei den Stadtvätern seit 2004 gärt, aber noch nicht beschlossen ist, stellt die Stadt die Container kostenlos zur Verfügung.

Beim Tag der offenen Tür erinnerte Vorsitzender Dieter Nachtigall an den schrecklichen Brand in der Adventszeit, dessen Ursache noch immer nicht geklärt ist. Brandstiftung sei ausgeschlossen. Nachdem das Feuer am Abend des 7. Dezember gelöscht worden war, loderte es nachts erneut auf.

Die Flammen vernichteten nicht durch die gesamte dokumentierte Vereinsgeschichte, sondern auch rund 300 Trikots und Regenjacken und alle Computer, einen 9500 Euro teuren Kopierer sowie sämtliche Versorgungsleitungen und das Dach, aus dem die Flammen geschlagen waren. Obwohl die Duschen im Vereinsheim nicht mehr benutzt werden konnten, lief der Trainingsbetrieb der Fußballer fast uneingeschränkt weiter. Denn die Stadt erlaubte dem SC Opel nach dem Brand die Benutzung der Sanitärräume in der benachbarten Walter-Köbel-Halle. Nun präsentiert sich das Vereinslokal im neuen Gewand. Gäste konnten es beim Tag der offenen Tür am Ostersamstag in Augenschein nehmen.

Der durch den Brand am Vereinsheim des SC Opel entstandene Schaden beläuft sich laut Nachtigall auf etwa 127 800 Euro. ?Von der Versicherung haben wir nur 45 000 bekommen. Somit haben wir eine Unterdeckung von rund 82 000 Euro.? Das verbrannte Inventar der Geschäftsstelle hatte einen Wert von 22 000 Euro. ?Hier gab es nur 12 500 Euro von der Versicherung.?

Wegen des fehlenden Geldes zur Sanierung hat der SC Opel nun Zuschussanträge beim Landessportbund, beim Land Hessen, beim Kreis Groß-Gerau und bei der Stadt Rüsselsheim gestellt, von denen jedoch noch keiner bewilligt wurde. ?Falls wir das Geld nicht bekommen, müssen wir überlegen, was wir machen. Wir können die Mitgliedsbeiträge nicht ins Uferlose anheben, denn wir haben eine soziale Verpflichtung?, sagt Nachtigall. Darum hat der SC Opel bereits ein Spendenkonto eingerichtet. Weitere Infos gibt es im Internet unter der Adresse http://www.scopel06.de.

Beim Tag der offenen Tür stellte sich der 60 Mitglieder kleine Förderverein vor, um weitere Mitglieder für den gebeutelten, aber wieder funktionstüchtigen Fußballverein zu gewinnen. Neben einigen Fußballspielen der Bambinis, der F-, E- und D-Jugend suchten die Kinder Ostereier, die von den Organisatoren im Gebüsch versteckt worden waren. (tami)

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