Blick auf die Regionalliga-Saison
So sieht es unserer Vorsitzender Jürgen Gelis:
Mit dem Aufstieg in die Regionalliga hat sich ein Traum erfüllt, ein Traum, der leider vorerst keine Fortsetzung findet. Doch die Saison war eine sehr schöne Zeit. Noch viel mehr Menschen als vorher haben sich für Frauenfußball interessiert und anerkennend festgestellt, dass unsere Frauen quasi dritte Liga spielen. Gerade auch in der Fremde haben viele zur Notiz genommen, da gibt es einen Verein, der den Namen des Automobilkonzerns Opel trägt. In der heutigen Zeit ist es ja eine Seltenheit, dass es außer Bayer Leverkusen noch einen Verein gibt, der den Namen eines Unternehmens trägt bzw. tragen darf.
Under dog
Unser Team hat sich als under dog mit bescheidenen finanziellen Mitteln ähnlich wie Darmstadt 98 in der Männer-Bundesliga wesentlich besser aus der Affäre gezogen als es viele vorhergesagt haben, auch wenn es am Ende nicht zum Happy End gereicht hat. Die Gründe hierfür liegen in der Rückrunde, wo es nicht mehr gelang, die Leistung der Vorrunde abzurufen.
Verletzungen
Das wiederum hängt mit dem verletzungsbedingten Ausfall wichtiger Spielerinnen wie Gina Buglisi, Jessica Losert oder Marina Urzo zusammen, ist zum Teil aber auch selbst gemacht. Da wurde nach der erfolgreichen Hinrunde zu selbstverständlich angenommen, dass es schon so weiter gehen wird. Doch wenn die letzte Bereitschaft fehlt, sich im Training zu quälen, rächt sich das sonntags im Punktspiel.
Rasen-Problem
Erschwerend hinzu kam der Umstand, dass der Naturrasen im Stadion am Sommerdamm in 2016 nicht zur Verfügung stand. Bei den Heimspielen mochte das noch ein Vorteil sein, weil Training und Spiele auf dem Kunstrasen stattfanden, doch spätestens bei den Auswärtsspielen, die alle auf Naturrasen ausgetragen wurde, erwies sich die fehlende Spielstätte im Stadion als womöglicher entscheidender Nachteil.
Belastung
Auch hat die ungewohnte Belastung, mit dreimal die Woche Training und den weiten Reisen zu den Auswärtsspielen, Tribut gefordert und am Willen genagt. Da ist es eben doch ein Nachteil, ein Underdog zu sein, dem nur ein vergleichsweiser kleiner gleichmäßig besetzter Kader zur Verfügung steht. So erklärt sich, warum in der Rückrunde die spielerische Linie ein wenig verloren gegangen ist.
Gleichwertiger Gegner
Dennoch hat die Mannschaft tolles geleistet und auf die ganze Saison gesehen gezeigt, dass sie mit jedem Gegner aus der Regionalliga mithalten kann – und es verdient gehabt hätte, noch um eine Spielzeit zu verlängern. Schließlich hat in den vergangenen Jahren kein Absteiger so viele Punkte gesammelt wie dieses Mal der SC Opel. Zum Saisonausklang wollen wir am Pfingstsamstag noch einmal gegen den 1. FC Nürnberg dem eigenen Publikum zeigen, was die Mannschaft drauf hat – und uns mit Spaß und einem Sieg aus der Regionalliga verabschieden.
Ende einer Ära
Mit der Saison geht auch eine glorreiche Ära zu Ende: nämlich die von Teamchef Ralf Seebold, der weit mehr als nur ein Teamchef war, sondern auch Trainer, Spielausschuss, Organisator, Scout. Ihm hat der SC Opel, ihm hat die Frauenabteilung, viel zu verdanken. Nun gibt er das Zepter weiter an die bisherige Co-Trainerin Laura Henzel, die aktuell den B-Schein macht und mit frischem Wissen aus der Trainerschule den SC Opel ihren eigenen Stil entwickeln wird und die noch durch einen Co-Trainer oder eine Co-Trainerin unterstützt werden soll.
Veränderungen
Bei der Mannschaft wird es mit Sicherheit Veränderungen geben, das hat aber nichts mit dem Abstieg zu tun, sondern einige Spielerinnen stehen studienbedingt vor einem Auslandsaufenthalt. Dafür wird es einige Neuanmeldungen geben, so dass stark davon auszugehen ist, dass der SC Opel auch in der Oberliga wieder eine gute Rolle spielen wird.
Kontinuität bei den Sponsoren
Ein Dank gilt unseren Sponsoren gewobau, Viactic, Medifit und Kreissparkasse, die uns während der Regionalliga-Zeit unterstützt haben, und mit denen wir langfristige Vereinbarungen haben, zu verminderten Bezügen die vertrauensvolle Zusammenarbeit auch in der Oberliga fortzusetzen. Insofern sind wir unterm Strich guten Mutes, dass diese eine Regionalliga-Saison vielleicht doch nicht die letzte gewesen sein wird.